Geografie (Das pdf-Dokument ist mit Bildern ausgestattet)
Der Nordosten Pelargoniens ist eine fruchtbare und doch wenig besiedelte Region. Die steilen Hänge des Iguals ziehen sich wie ein Rücken durch das Land und bilden eine natürliche Grenze. Viele Mythen ranken sich um das nebelumwobene Gebirge, man munkelt von Greifen, die in den Gipfeln hausen und von Einhörnern, die in den Wäldern in den Tälern umherstreifen. Eine einsame Festung markiert das Ende des pelargonischen Reiches. Über den Fluss Beleren, die in diesem Gebirge seinen Ursprung hat, blickt man gen Süden in das Land hinein. Es ist die Heimat der Magier des Nordens, einem der zwei Magierzirkel Pelargoniens, durch dessen lichtdurchflutete Arkaden in helle Roben gekleidete Gelehrte schreiten. Dieser Zirkel, der Zirkel der Morgenröte, vertritt die Philosophie, das Magie einzig geschaffen wurde, dass sie genutzt wird. Er sieht Magie als ein Geschenk der Götter an, welches Wunder vollbringen kann.
Von den Ausläufern des Igual bis zu den nördlichen Ufern des Meeres erstreckt sich das Fürstentum Mühlenbrück. Die junge, aufstrebende Stadt dehnt sich immer weiter über die Stadtgrenzen hinaus aus und ist meist der erste Anlaufpunkt für Reisende innerhalb und außerhalb Pelargoniens. Gekennzeichnet sind die Ländereien vorwiegend durch Grasland und lichte Wälder, im Westen aber liegt ein Moor, welches von den Bewohnern jedoch gemieden wird. Es heißt, hier leben Irrlichter, die ahnungslose Reisende vom Weg abbringen, sodass sie im Morast versinken. Sumpfgeister würden die Kontrolle über ihre Körper übernehmen und durch die nebligen Sümpfe wandeln, als lebende Tote. Fernab des Moores floriert das Leben, auch außerhalb der pulsierenden Stadt. An den zahlreichen Ausläufern des Beleren mahlen die besten Mühlen des Landes das Korn, welches sogar aus dem Fürstentum Weidenau nach Norden geliefert wird.
Besucher der Königsstadt Irmsburg werden von mächtigen Torbögen begrüßt, die auf einschüchternde Weise die Macht der Königin über das Land demonstrieren. Weiße Marmorbauten, die sich die Hänge des Stadtberges emporwinden lassen ein jeden von der Schönheit der Hauptstadt Pelargoniens schwärmen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Hinter den sauberen Fassaden der Reichen und Mächtigen, gut versteck hinter den Steinhäusern der wohlhabenden Mittelschicht, drängen sich kleine Hütten in finstere Gassen, in den Stadtteilen, wo sich nachts keine ehrbare Frau und kein ehrbarer Mann mehr auf die Straße wagen würde. Wie so oft, ist auch in der Hauptstadt nicht alles Gold was glänzt und doch bleibt dies dem ungeübten Auge oft verborgen. An den Ufern von dem großen See Chadís Auge, etwas abseits der Königsstadt, liegt der eindrucksvolle Tempel der Priesterinnen. Pilgernde werden hier empfangen, ihnen wird Speis und Trank sowie eine Unterkunft für eine Nacht gewährt und Opfergaben werden für die Gunst der Götter erbracht.
Die einst so strahlende Stadt Rhóshaven hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Durch die Eröffnung des Hafens in Mühlenbrück verliert die geschichtsträchtige Stadt immer mehr an Bedeutung. Menschenleere Gassen sind schon lang keine Seltenheit mehr. Manche Wohlhabende haben die Stadt aufgrund der Ansteigenden Kriminalitätsrate bereits verlassen, während sich düstere Gestalten in den Gassen herumtreiben. Doch nicht nur intern hat Rhóshaven eine Bürde zu tragen. Vor der Küste haben sich Meeresbewohner niedergelassen, die ihn ihrer Bedrohung den riesigen Seeschlangen in nichts nachstehen, sind sie nicht nur in stärksten Stürmen aktiv. Einige entlegenere Klippenstädte, wie sie auch genannt werden, wurden bereits von den Sirenen für sich beansprucht. Doch nicht nur Schlechtes widerfährt Rhóshaven. Aus fernen Ländern kommen immer wieder Reisende und bereichern die pelargonische Kultur. So auch die Rhónar, die von langen Jahren auf Wanderschaft in alte Heimat zurückgekehrt scheinen und der Stadt neues Leben einhauchen.
Arvenstedt, die Stadt so düster wie das Erz, für die sie bekannt ist. Denn dieses findet sich reichlich im sonst so kargen Panga-Gebirge. Das Leben in der Stadt ist geprägt von harter Arbeit. Dies soll nicht bedeuten, dass in den anderen Städten das Leben leicht ist, überall muss der einfache Bürger für sein Brot sich ertüchtigen. Doch ist Arvenstedt eine der undankbarsten Regionen, die sich ein solcher aussuchen könnte. Diese Stadt ist auf Handel angewiesen, da an den Berghängen nur kaum mehr dürres Gras zu finden ist. Die Wintermonate haben schon so manch hohen Tribut gefordert, wenn die Flüsse gefroren und das Land in tiefem Schnee versunken ist, sodass die Karren mit wertvollen Lebensmitteln nie ihr Ziel erreichten. Doch warum dort überhaupt siedeln? Der Reichtum der Erde war und ist es noch immer, der Menschen und den ein oder anderen Zwerg hierher lockt. Nicht nur Eisenerz findet sich in dem grauen Gebirge. Silber, Gold und funkelnde Mineralien sind verborgen im dunklen Gestein. Juweliere sind es, die in dieser Stadt ein wahres Paradies gefunden haben. Durch diese Handelswaren zu großem Reichtum gelangt ist die Familie Goldflügel, die sich in der Geschichte als amtierender Fürst hervortat und nun im Senat vertreten ist. Ihr Oberhaupt verwaltet diese Stadt mit harter Hand - ebenso hart wie das Eisen, das aus den Schmelzhütten in den tieferen Bereichen der Stadt gewonnen wird.
Hoch auf den Gipfeln des Panga-Gebirges, tief im Süden, befindet sich der zweite Magierzirkel. Der Zirkel der Abenddämmerung befindet sich mit dem der Morgendämmerung in ewigem Zwist. Hier herrscht die Meinung, Magie diene allein der Zerstörung. Ihre Macht fordere einen hohen Tribut und sollte mit Bedacht eingesetzt werden. In dunkle Roben gehüllt huschen sie wie Verdammte durch die kalten Gängen des massiven Bauwerkes. Es scheint allgemein eine düstere Stimmung in diesem Gebirge zu herrschen. Doch ist dies kein Wunder: oft sind die Berge in tieferen Regionen wolkenverhangen und schwere Wolken verdecken die Sonne. In dieser lebensfeindlichen Region leben nur wenige Kreaturen und viele von ihnen sind schon in den Tod gestürzt, haben sie im dichten Nebel das Ende einer Klippe nicht erkannt. Geier und Raben bevölkern diese Region und nagen an den Kadavern unglücklicher Reisender. Vulkane säumen den südlichsten Zipfel Pelargoniens. Der Sage nach heißt es, Drachen würden in diesen Bergen hausen und rotes Feuer in den Nachthimmel speien. Würde man hier tief genug graben, so heißt es, könnte man die Winterdrachin finden, die einst erschaffen wurde, die Schöpfung zu verderben. Doch noch kein Wanderer ist zurückgekehrt, der davon zu berichten vermochte. Wer nicht vorher die Reise abgebrochen hatte, ist dem Nebel, den steilen Klippen oder zuletzt dem Eis zum Opfer gefallen.
Etwas ländlicher geht es im Westen des Landes in Weidenau zu. Das fruchtbare Ackerland, welches die Stadt umgibt, hat ihr einen gewissen Reichtum beschert, der sich jedoch nicht prunkvoller Makelatur äußert. Ein bodenständiges Völkchen lebt in Weidenau, einem Ort, wo man gutes Essen und einen warmen Ofen in kalten Wintertagen mehr schätzt als Silberbesteck und weißen Marmor. In der Sommerszeit zieht es Kräuterkundige und Alchemisten in die Ländereien Weidenaus. Unter großen Blütenteppichen finden sich viele Pflanzen, die durch die nahrhaften Böden außerordentliche Heilkraft besitzen. Seltener finden sich hier auch andere Kräuter, die nicht Heilen aber doch wundersame Dinge, gemäß richtiger Anwendung, vollbringen können. Doch auch Reisende bewundern oft das prächtige Farbenspiel, wenn sich ihnen Blütenmeere in unzähligen Farbnuancen zeigen. Der große Reichtum der Ländereien, hat unzählige kleine Dörfer rund um die Stadt entstehen lassen, in denen sich auch die musischen Paan, halb Huftier halb menschlichen Antlitzes, finden lassen. Die unter dem Zeichen von Atika stehenden Ländereien weisen, wie nicht anders zu erwarten, die höchsten Geburtenraten auf, sodass die meisten Menschen Pelargoniens Weidenau als Heimat angeben.
Der mächtige Wald Ulven ist die Heimat der letzten Elfen Pelargoniens. Tief in seinem Innern, wohin sich kaum ein Mensch hinein wagt, liegt ihre Stadt, Caras Eryn. Aus dieser Region stammen die Sagenumwobenen leuchtenden Pilze, die sich von Magie zu ernähren scheinen und noch immer Forschungsobjekt der nördlichen Magierakademie darstellen. Auch findet sich hier das Kloster der Mönche. Anders als die Priesterinnen haben sie sich einer einzigen Gottheit verschrieben, deren Pfad sie ihr Leben verfolgen. In den lichteren Regionen, am Waldrand, finden sich Holzarbeiter oder auch die ein oder andere Kräuterkundige, die die zahlreichen Pilze und Pflanzen des artenreichen Habitats zu bestimmen vermag. Gerüchten zufolge soll in diesem Ort ein weiteres Geheimnis Pelargoniens verborgen liegen: die Basis der Pelargonischen Falken, einer speziell geschulten militärischen Einheit.
Graufurth gründet auf den Ruinen der antiken Zivilisationen der alten Völker. Religiöse Zeremonien und Rituale werden an den, vom Zahn der Zeit verwitterten Altaren jener Tempel abgehalten, die schon längst von Ulven verschlungen wurden. Doch das beschauliche Graufurth hat auch eine ganz andere Seite. Als nördlichste Stadt des Landes, passieren hier viele Reisende aus Aldaria, wenn sie auf ihren Schiffen stromabwärts Richtung Süden segeln. So trägt diese Stadt auch immer einen Hauch Fremde in ihrem Herzen.
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